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LOCKHEIMER Birgit: Zu Tisch! Das Hausbuch vom Essen und Trinken. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2013

Katharina ZEPPEZAUER-WACHAUER.   

Sechs Jahrhunderte lang Genuss in Gedichten und Geschichten, in Kinderreimen, Romanpassagen und humorvollen Bildern - das ist das „Hausbuch", herausgegeben von Birgit Lockheimer und versehen mit wundervollen Bildern von Sonja Bougaeva. Wer das Verlagsprogramm des Gerstenberg Verlags (nicht nur in jüngster Zeit) mitverfolgt hat, weiß, dass schon seit mehr als 30 Jahren große Sorgfalt auf die liebevoll gestalteten Kinder- und Erwachsenenbücher gelegt wird, so auch in der jüngst auf Epikur rezensierten „Arte Cucina auf Reisen" von Wiebke van der Scheer oder in der „Küche der Frauen" von Cécile Maslakian.

„Hausbücher" gibt es zahlreiche bei Gerstenberg, „Das Hausbuch der Tiergeschichten", „Das Hausbuch der Märchen", „Das Hausbuch der Weltreligionen", „Das Hausbuch der Liebe", um nur einige zu nennen. Viele davon sind für Groß und Klein, für Jung und Alt - und manche davon für Lebenskünstler und -genießer. Aber das „Hausbuch vom Essen und Trinken" vermag jene von uns zu verzaubern, die so überaus glücklich sind, wenn sie ein genussvolles Mahl (selbstgekocht oder mit Freude bekocht worden, keinesfalls fertig gekauft!) und einen guten Wein genießen.

 

Angefangen bei Hans Sachs über Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine, Theodor Storm, Theodor Fontane, Wilhelm Busch, Christian Morgenstern, Thomas Mann, Joachim Ringelnatz bis zu Erich Kästner hat die Herausgeberin Birgit Lockheimer die kuriosesten und wunderbarsten literarischen Schaustücke zusammengetragen; ja sogar Christine Nöstlinger, James Krüss, Michael Ende und Heinz Erhardt erweisen sich als spektakulöse Poeten der Kulinarik.

Geschrieben wird, so die einzelnen Kapitelunterschriften, „von musizierenden Töpfen, zankenden Löffeln, verzauberten Tassen und gedeckten Tischen", „von vorlauten Brötchen, fliegenden Knödeln, weggelaufenen Pfannkuchen und schwebenden Käselöchern", „von lachenden Birnen, knallenden Äpfeln, zitternden Puddings und verschwundener Schokolade". Ja, wen wundert's, dass das letzte Kapitel mit den Worten „von rumpelnden Mägen" endet?

 

Dieses Lesebuch ist ein Kochbuch; ist ein humoristisches Literaturbuch; ist ein Aufsehen erregendes Genussbuch - und nebenbei auch noch ein Bilderbuch. Gäbe es doch nur solch schöne Dinge zu lesen (und zu rezensieren), unsere Bäuche würden immer praller werden, unsere Herzen aber auch.

 

In diesem Sinne, frei nach Heinrich Heine:    
Ich wollte, meine Zeilen,        
das wären Erbsen klein:         
Ich kocht' eine Erbsensuppe,
die sollte köstlich sein.

Zu_Tisch (27k)

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LOCKHEIMER Birgit: Zu Tisch! Das Hausbuch vom Essen und Trinken. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2013